Sonntag, 5. Dezember 2010

Andritzki. Bekenntnis. Zum Aufbau der Installation



Die Installation steht abgedunkelt und ist mehrteilig aufgebaut: Holzpfosten, Stacheldraht und Lampen stehen für die Gefangenschaft im KZ; die Spiegel halten den Betrachter an, die eigene Haltung zu überdenken – zu bespiegeln. Die mitgelieferten Stoffe und Steine auf dem dunkelbraunen Boden transportieren das Gefühl, auf der Erde schutzlos ausgeliefert zu sein in die reale Umgebung. Er wird je nach Ausstellungsräumlichkeit erweitert und in der Wirkung verdichtet werden können, in dem man den Boden mit Erde, Sand, Stroh oder auch zerschnittenen, dunklen Zeitungs- oder Stoffresten ausfüllt. Zum Ende eines Filmdurchlaufes (21:01 Minuten) strahlen die Lampen in den vorderen Bereich des Aufbaus - siehe unteres Bild.

Wir sehen die Installation im Kunsthaus Gera.

Die Rezension von Daniel Jens Schubert, dradio kultur, konzentriert sich insbesondere auf die Bedeutung des Aufbaus

Samstag, 28. August 2010

Filmstill 7. Akt


Dieser Akt ist speziell für die offene Rezeption wie sie eine Videoinstallation mit sich bringt, gedacht. Im Director's cut ist dieser Akt nicht zu sehen da ich den ganzen Film als Aufforderung an den Rezipienten sehe, darüber nachzudenken, wie er sich gegenüber Willkür und Widerstand positioniert. Nur der Einzelne selbst kann die Frage beantworten, in wessen Hände er sich übergibt.  This act is the integral part of an open, associative process peculiar to a video installation only. In the director`s cut, in the movie version, there is no need for it since the whole film has been conceived as an invitation to the viewer to reflect how he would react in the face of a totalitarian regime and resistance. Only the individual can answer the question in whom it wants to place its trust.





Filmstill 6. Akt

Filmstill 5. Akt

Filmstill 4. Akt

Filmstill 3. Akt

Filmstill 2. Akt

Sonntag, 1. August 2010

Presse vor Ort

Katolski Posoł (1.8) und Sorbische Tageszeitung Serbske Nowiny (30.7.).


Motiv von M. Bulank


Samstag, 31. Juli 2010

Setphotos von Rafael Letschbor








Unser Team

Das Foto hält einen Moment aus unseren gemeinsamen Schaffensprozess fest und ist von "unserem" Setfotografen Rafael. Der Dreh war eine intensive und bereichernde Zeit! Hier mein großer Dank den abgebildeten Personen: Tomaš, Stefan, Micha, Christof, Giancarlo und an Rafael, der diesen Moment eingefangen hat.

Sonntag, 18. Juli 2010

Alles für Alois!


Kein Davor, kein Dahinter, kein Außen. Um das Innere zu suchen, sich hineinzubegeben ins Martyrium, widerständig der Diktatur, der Ausweglosigkeit, dem Atem des Widerstandes ein Gesicht im Heute zu geben. „Hören wir auf, stumm und träge zu sein.“

Sonntag, 4. Juli 2010

Der Darsteller: Tomaš Klimann


Wir konnten Tomaš Klimann als Darsteller für unseren Kunstfilm „Andritzki. Bekenntnis“ gewinnen. Er ist nicht nur ein eindrucksvoller Darsteller, sondern ihm, den Sorben, ist das Schicksal und die Rolle der Figur Alois Andritzki vertraut. Zur Zeit spielt er im Ensemble des Schauspielhauses Graz:


Geboren in:
Bautzen/ Budyšin


Ausbildung:


2005/06 Studium Theaterwissenschaft und Sorabistik an der Universität Leipzig
2006 Schauspielstudium an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Graz Diplom 2010


Bisherige Theaterarbeiten:


2003 - 2005 Schauspielpraktikum (Eleve) am Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen / Němsko-Serbske ludowe dźiwadło Budyšin
2008 Lesung an der Volksbuhüne Berlin im Rahmen der 'Autorenwerkstatt' unter der Leitung von Walter Weyers und Lutz Hübner


Projekte im Rahmen der Ausbildung:


2007 Volkshaus Graz Tanzprojekt Lieben (Choreographie: Ute Raab)
2008 Studiotheater Faculty of Dramatic Arts, Skopje; Eugen in Balkanizacija (Text und Regie: Volker Schmidt)
2009 Theater im Palais, Graz; Polonius in Hamlet (Regie: Aleksandar Popovski)


Spielzeit 2008/2009 Schauspielhaus Graz:
In der Spielzeit 2008/2009 spielte Tomaš Klimann den Boten und im Chor in Antigone (Regie: Anna Badora).


Spielzeit 2010/2011 Schauspielhaus Graz:
In der Spielzeit 2010/2011 spielt Tomaš Klimann Osrik in Hamlet (Regie: Theu Boermans).

seit Spielzeit 2011 Deutsch-Sorbisches Volkstheater Bautzen

Mittwoch, 30. Juni 2010

Zur Dramaturgie

Für die Installation besteht der Kunstfilm (Experimentalfilm) aus einer Ouvertüre und sieben Akten, die Dramaturgie ist minimalistisch mit medialen Bezügen in Bild und Ton. Sie richtet sich nach den letzten sieben Worten von Jesus am Kreuz. In der Kinofassung endet der Film mit dem sechsten Akt. 
This experimental film is a dedication to Alois Andritzki, who as a priest resisted the Nazis and died in the Dachau concentration camp. It reflects on the resistance based on faith, too.

1. Akt
Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.
Forgive them, they know not what they do.

2. Akt
Dein Sohn! Deine Tochter! Deine Mutter! Dein Vater!
Your son! Your daughter! Your mother! Your father!

3. Akt
Heute wirst du mit mir im Paradies sein.
This day thou shalt be with me in Paradise.

4. Akt
Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
My God, my God, why did thou forsaken me?

5. Akt
Mich dürstet.
I thirst.

6. Akt
Es ist vollbracht!
It is finished.

7. Akt
Vater, in deine Hände übergebe ich meinen Geist.
Father, into thine hands I commend my spirit.

[Dieser Akt ist speziell für die offene Rezeption wie sie eine Videoinstallation mit sich bringt, gedacht. Im Director's cut ist dieser Akt nicht zu sehen da ich den ganzen Film als Aufforderung an den Rezipienten sehe, darüber nachzudenken, wie er sich gegenüber Willkür und Widerstand positioniert. Nur der Einzelne selbst kann die Frage beantworten, in wessen Hände er sich übergibt. This act is the integral part of an open, associative process peculiar to a video installation only. In the director`s cut, in the movie version, there is no need for it since the whole film has been conceived as an invitation to the viewer to reflect how he would react in the face of a totalitarian regime and resistance. Only the individual can answer the question in whom it wants to place its trust.]

Dienstag, 29. Juni 2010

Zum Projekt

Alois Andritzki (auch Aloys Andricky) wurde 1914 in Radibor geboren und 1939 in Bautzen zum Priester geweiht. Wegen seiner Kritik am Nationalsozialismus musste er 1941 sechs Monate ins Gefängnis, später kam er ins Konzentrationslager Dachau. 1943 wurde er durch eine Giftspritze ermordet. Die Urne mit seiner Asche wurde in Dresden beigesetzt. Sein Seligsprechungsverfahren wurde 1998 eröffnet.


In der sorbischen Region erinnerten bereits zahlreiche Gedenktafeln und auch ein Kirchenfenster der Pfarrkirche in Radibor an Andritzki, zudem sind unter anderem in Bautzen und Dresden Straßen nach ihm benannt.


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Mit den Mitteln der Videokunst wird für die Seligsprechung von Alois Andritzki ein moderner Weg zur Erschließung dieser Feier gewagt. Er macht sie damit als ein über das kirchliche und regionale Verständnis hinausgehendes Ereignis sehenswert. Die Installation Andritzki. Bekenntnis richtet sich als zeichenhaftes Symbol an ein größeres Publikum, welches sich von den modernen Bildmedien angesprochen fühlt und hinter die kirchlichen Rituale schauen möchte. Sie gibt Einblick in die Bereitschaft von Menschen, in einer totalitären Gesellschaft für die Wahrheit zu leiden und sogar das eigene Leben zu geben. Sie macht spürbar, was es bedeuten kann, dem Verständnis zu folgen, wonach jeder einzelne Mensch Gottes Ruf in die Verantwortung ausgesetzt ist.
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Wideo-wuměłča Sonja Toepfer je dóstała wot biskopstwa Drježdźany-Mišno nadawk, zhotowić wideo-instalaciju, kotraž skedźbnja jako moderne žiwjenske wuznaće na Alojsa Andrickeho a na jeho so bližace zbóžnoprajenje Swjatki póndźelu 2011. Hačrunjež bu film wuwzaćnje na originalnych městnach z nimale kompletnje serbskim filmowym teamom we Łužicy natočeny, wuwiwa wón z wobraznje minimalistiskej rěču filma archetypiske wobrazy wo ćerpnjenju a jeho přewinjenju, kotrež překroča konkretne přiležnosće a wosoby.



Instalacija čłowjeske nazhonjenja z pomocu nabožiny rozswětla a wuwiwa tematiku w prologu a sydom aktach, kotrež pochadźeja ze sydom poslednich słowow Jězusowych na křižu. Wone su wotmyslene jako přeprošenje do dialoga z ludźimi wšelakich swětonahladow a instalacija ma so w zjawnych rumach předstajeć. Cyły natwar instalacije chce z přihladowarja sčinić potrjecheneho, kotryž ma so runočasnje nastajić na meditaciju a na rozestajenje.


Eksperimentelny wuměłski film Andricki.wuznaće pućuje wot januara 2011 jako instalacija, kotraž móže so wot biskopstwa z kompletnym natwarom wupožćić.
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Darsteller: Tomaš Klimann

Regie: Sonja Toepfer

Sounddesign: Tom Förderer, Karlsruhe

Kamera: Sonja Toepfer; Stefan Kutsche, Bautzen

Digitale Effekte: Eva Franz

Licht: Christof Bjarsch

Set-Aufnahmeleitung: Michał Cyž

Sprechgesang: Pětr Hantuš

Sprecher, sorbisch: Tomaš Klimann

Sprecherin, englisch: Felicitas Franz

Sprecherin, sorbisch: Gabriela Lebzyna

Sprachcoach sorbisch: Božena Braumanowa

Technikverleih: bjarsch-vt.de

Tonstudio: bjarsch-vt.de, Bautzen

Setfotograf: Rafael Ledźbor

Assistent Produktion: Giancarlo Pasquesi

Location-Management: Gabriela Lebzyna; Peter Beer

Theologische Beratung: Ludwig Schmidinger, KZ-Gedenkstättenseelsorge, München

Drehorte: Storcha, Tschaschwitz, Dürrwicknitz, Dresden



Andritzki. Bekenntnis. Eine Videokunstinstallation von Sonja Toepfer im Auftrag des Bistum Dresden-Meißen

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 Lauflängen (runningtime) Film:


Kino/ Director's Cut - 19.21.14
Loop/ Ausstellung - 20.20.17
Vorführungs-DVD-Nicht gewerbliche Filmarbeit Bildung - 21.34.22


Originalsprache: sorbisch und englisch (deutsche bzw. englische Untertitel)